Schweden #2 und #3

Ein Tag, dessen Existenz und Inhalt, bis auf wenige, kleine, kaum wahrnehmbare Momente, verschwiegen und vergessen werden sollten!

Der morgen nach angenehmer Nacht war vielversprechend…
…je nach Blickwinkel…

Ich habe mich, Blick gen Himmel, am Morgen entschieden, ein Zimmer zu buchen. Hat geklappt,- also los! Ulricehamn Klang vertraut und sah auf der Karte nicht allzu weit von Jönköping entfernt aus. Da sollte der Tag ja eigentlich enden…

200km Strecke, unbekanntes Terrain.

195km Regen.

Geradeaus können die Schweden, in Konkurrenz zu Ostdeutschland, ziemlich gut!
Mal wieder was zum Thema Straßenbelag. Ist ja ne Gravel-Tour…
Kurzer Moment ohne Monsun!
Immerhin werden meine Pilz-Skills besser. Dieser gefleckte Rotkopf-Champignon ist angeblich eine Delikatesse!
Noch Fragen?
Ich folge seit 150km einer alten Bahntrasse. Das ist glaub eine von drei Kurven auf der Strecke.
Der Rest…
…sieht so aus.
Und ich…
…bin schon fast wieder sauber!
Etwas Abwechslung!
Und etwas Versöhnung…

Angekommen in der Unterkunft: Stromausfall!

Aber die Leute waren sehr nett. Ich hatte das ganze, alte, leerstehende Haus für mich! Incl. aller Kerzen 😀

Na, dann mach ich doch mal n Plan, wie’s weitergeht! Karlstad wird’s, bei der aktuellen Wettervorhersage, jedenfalls nicht!

Zunächst hab ich mal den Sand größtenteils abgespült,- und irgendwie glaub ich auch, dabei das Problem gefunden zu haben.
Ich denke, was mir gerade fehlt ist ein Ziel. Dieses Rumgetingel hat mich ja schon mit 20 im Bulli genervt 🤔 Ist ein, zwei Tage spannend, dann wird’s doof. Noch ein Wald, noch ein See, noch ein Pilz…

Naja…

Göteborg, Frederikshavn, Westküste Dänemarks und dann Norddeutschland auf dem European Divide Trail, Köln auslassen und dann im Schwarzen Fux in Anweiler ein Bierchen?

Plan steht also,- Hab mir eben erstmal ne Hängematte gekauft, damit ich nicht mehr auf diesen nassen, sandigen Böden liegen muss. Jetzt geht’s nach Göteborg, morgen Treff ich einen Bike-Buddy aus Stuttgart in Skagen und dann fahre ich nach Anweiler zum schwarzen Fuchs. Schön über Hamburg, Hannover, gerade runter… Hoffe, ich bleibe erstmal trocken!

Klassisches ICA-Frühstück, dann geht’s weiter!


Cheerio 🖖

Nachtrag: in Göteborg ganz unspektakulär ein Zimmer gemietet, damit ich morgens die Fähre erreiche und nicht im Stadtpark campen muss…

Schön und ruhig…
…und brutal! 🍻

Schweden #1

Nein, das war nicht mein Zimmer heute Nacht. Aber vielleicht sollte ich es mal ausprobieren!?
Erstmal Frühstück! Heute: Bananen, Orangensaft und ein Thunfisch-Sandwich. Günstige 75.- dk 😁

Bei der Gelegenheit fiel mir auf: ich habe KEINEN Pfennig Bargeld dabei. Angeblich,- und das hat sich auch heute wieder bewahrheitet, braucht man das auch nicht in Schweden.

Kam ich vorbei – wusste nicht, daß die hier in der Pampa sitzen.

Überhaupt: es hat hier, mitten im nichts, immer wieder riesen Betriebe. Gepflegte, moderne Gebäude, nett grüßende Menschen…

Auch bei den zahlreichen Häusern, die hier irgendwo im Wald stehen: überwiegend sehr gepflegte Anwesen, top geputzte Fenster, Aufsitzmäher im Carport…

Den habe ich heute oft gekreuzt und mich auch gefragt, ob ich ihm nicht einfach folgen soll. Mein eigener Weg war dann aber doch überwiegend genial…
Bissl viel Wasser in letzter Zeit hier!
Fundstück.
Traum!
Da ist der Weg! Gaaaaanz sicher!
Töftöf?
Wald…. Der Weg ist eine offizielle Straße zwischen zwei sich Siedlung nennenden Haus-Häufen.
Irgendwo dann plötzlich ein Rastplatz.
Da kommt jetzt das Bargeld ins Spiel. Hier bezahlt man mit „Swift“. Eine App, ähnlich wie PayPal. Leider nur mit schwedischem Konto. Also: kein Eis für mich 😕
Für mich gab’s dafür noch ein Erdnuss-Brot 🥰
Achtung, Schleichwerbung!
Netter See zwischendurch…

Ich muss zugeben, daß ich heute gegen Mittag ziemlich zu kämpfen hatte. Und zwar mit der Moral!

Warum mach ich das hier eigentlich?

Damit ich einen krassen Reisebericht geben kann? Zur Entspannung? Oder weil ich einfach von anderen Menschen weg wollte?

Vermutlich alles ein Bisschen,- und noch anderes. Tatsächlich ist es nach einer Woche, nur mit fremden, teilweise nichtmal Deine Sprache sprechen Menschen (oder auch mal zwei Tage garkeiner) halt nicht einfach. So!

Weiter im Bericht 😎

Birken-Rotkappe, leider nicht uneingeschränkt essbar… Aber schön 👍
Dann wieder ein Fall für die Kleinanzeigen. Wenig Kilometer, innen gut erhalten, TÜV neu bei Abholung!
Irgendwann bin ich dann einfach abgebogen, einem Schild „Caravan-Stellplatz“ hinterher. Im Wald stand seit mehreren Kilometern überall das Wasser und die nächste Ortschaft war nicht mehr in Reichweite.
Da bin ich dann gelandet!

Was für ein Volltreffer! Feuerstelle, Seezugang… Und das Wetter: auch vom allerfeinsten. Bissl Wind gegen die Mücken, nicht zu heftig warm… 😍😍😍

Heute mal alternatives Setup, weil kein Baum in der Nähe. Diagonal würde ich ganz reinpassen, aber das Rad nicht. Und wesentlich komplexer im Aufbau…

Der Aufbau, den ich bisher meistens hatte, ist mir da lieber. Weniger Heringe, ein Viertel der Zeit und viel mehr Platz!

Damit sich das große Mora nicht beim Brote schmieren langweilen muss, darf es heute etwas Brennholz machen.
Abendstimmung
Wenn sich die Locals dann hier bald mal ausgetobt haben (sind aber mit ihren Kindern, teilweise ganz schön rau auf den See…) heißt es:

Gute Nacht 😊

In Schweden angekommen

Ich war ja total scharf auf den Katamaran! Ja,- Pustekuchen! Vorne drauf darfst nicht, hinten siehst nix und beladen Nacht der auch nur 27 Knoten. Also gut. Kaffee im Bordbistro und den schrieben Kindern zuhören…

Abschied von Rügen,- hat sich nochmal rausgeputzt!
Könnte ich auf meinem Motorboot sein 😁
Rückblick…
In Schweden gleich wieder der Don am Start. Aber das Wetter passt!
Heute nochmal feste Unterkunft. Sachen waschen, innerlich wappnen für vermutlich eine Woche durchwachsenes, eher kühles Campieren.

Gute Nacht aus Svedala!

Von Schotter und anderen Unarten

Ich werde das schrittweise ergänzen! Die meisten Aufnahmen sind nach den Erzgebirgs-Passagen entstanden. Davor waren natürlich auch schon diverse Untergründe eher zweifelhafter Natur…

Am „besten“ hat mir der nasse Sand in Potsdam gefallen. Ein Tag und die Bremsbeläge wären durch,- Kette vermutlich um 1000km gealtert. Von der Anstrengung des Vorwärtskommens, zumal mit Gegenwind, reden wir jetzt besser nicht!

So alle 100km mal etwas Öl auf die Kette hilft schon. Reinigen hilft noch besser. Und eine richtige Kassette eines ernstzunehmenden Herstellers hilft bestimmt noch mehr! 😉

Feiner Schotter, im Übergang zu Sand. Nass und klebrig. Kettentod!
Nase Erde, vermischt mit Sand. Schmatzt und spritz, während sie dich am Fahren hindert…
Mittelfeiner, trockener Schotter. Gut zu fahren.
Knochensteine. Eine Passage mit etwa 8km Länge. Arme Sau, die das verlegt hat!
Kleine, quer liegende Betonplatten. Im Vergleich zu Panzer-Lochplatten am Grünen Band besser zu fahren. Stichwort „ta-tack, ta-tack…“
Ist das noch Schotter oder schon Kopfsteinpflaster!
Das ist DEFINITIV Kopfsteinpflaster! Alle Paar Kilometer müssen Schraubverbindungen nachgezogen werden!
Sand 🥰
Ausgetrocknets Flussbett?!
Kopfsteinpflaster der guten Sorte. Nur nass sollte es nicht sein, dann wird’s rutschig.
Übergang von Sand zu Erde,- Reststücke von Schotter dürfen enthalten sein.
Flussbett 2.0
Feine, Runde Steinchen. Im Gegensatz zum Split im Erzgebirge oder auf der Alb reifenschonend, aber rutschiger.
S.A.N.D. 🤬
Waldboden, kombiniert mit Restschotter, Feuchtigkeit und 16% Steigung.
Kein Schotter, aber auch ein Belag. Bitte nicht im nassen Zustand!
Heide-Gravel? Blumen-Kies?
Schwedischer Feldweg. Mehr Gras als Steine.
Ähm,- ja.
Nix für schwache Ketten 😉
Dänischer Dünen-Trail
Nordseeküstenradweg
Dänische Nebenstraße
Nordseeküstenradweg
Nordseeküstenradweg

Soweit mal für bisher…

Richtung Schweden, Etappe 6+7

In Sassnitz sitzend, Kaffee trinkend, auf die Fähre wartend….

Die letzten beiden Tage waren Wetter und Empfang nicht Blog-Tauglich. Ich versuche mal, möglichst viel aus der Erinnerung zu graben,- auch, wenn sich die Highlights etwas versteckt gehalten haben. Also,- im Vergleich zum Start der Tour.

Die Übernachtung in dieser kleinen Hütte war sehr genial! Trockener Boden, windgeschützt,- ich gebe 5 Sterne auf booking.com 😎
Erstmal frühstücken! Das letzte Wasser war am Abend schon draufgegangen, daher mal wieder Bäcker 🤷
Bei der Gelegenheit gleich getauscht. Sandboden und Regen fordern ihren Tribut… Wobei: der rechte geht ja noch!
Bissl Geschichte in der Lutherstadt Wittenberg (die im Übrigen erstaunlich unschön daherkommt!). Meines Wissens nach hat sich diese Szene aber in Berlin abgespielt!?
Ganz offiziell…
Potsdam kann zwei Dinge sehr gut: Kiefernplantagen und Sandwege.

Neuruppin, im weiteren Verlauf der Strecke, wollte mir keine Unterkunft bieten. Nun gut, mit einem überdurchschnittlich schlechten Döner am Start ging’s halt weiter… Wird sich schon was finden,- hat sich immer was gefunden! Den ganzen Quatsch aus Regen, Sand-Rad- und Kopfsteinpflaster-Stecken lass ich mal weg. Muss nicht beschrieben werden!

Nach viel Regen/Sonne/Regen/Sonne hab ich am Abend, zufällig am Wegrand auf der Suche nach einem Campground, einen Campingplatz gesehen. Fünf Minuten vor Büroschluss!
Zeltbausatz, Swiss Style.
Fertig. Pünktlich mit dem ersten (weiteren) Regentropfen.

Die Nacht auf dem Platz war sehr kalt und nass,- Regen ohne Ende! Aber: das Tarp und die Konstruktion haben funktioniert! Construction bombproof 😎 – und voll mit Sand. Alles. Auch der Fahrer.

Heiß duschen, Klamotten durchwaschen… Luxus! Danach dann weiterfahren auf dem schon bekannten Wege-Mix. Lalala…

Brückchen…
Feld…
The Ladies…
Eine Dorfstraße, wie sie fast alle aussahen. Hier mit sehr gutem Belag,- Standard ist Kopfsteinpflaster, Berlin-Style.
So z.B.
…und am Dorfrand biste wieder allein…
…mit dem Disteln…
„Du, wen haben wir nochmal am Wochenende eingeladen?“ „Schau doch zum Fenster raus!“ „Schatz, es ist Dienstag!“ „Okay, dann nimm halt das Fernglas…“
Es wird zur Abwechslung etwas abwechselnd.
Sonne! Drei Minuten später war ich nass 🥶
Weitere Paar Minuten später…
…und dann gab’s wieder Wald. Hier von der schönen Sorte!
Don, bist Du’s?
Ried-Dach 😃

On and on… So langsam muss ich gestehen, sind mir die nächsten Nuancen von Wald, Schotter oder Ost-Dörfern gleichgültig. Man kann zwar schön abschalten, Gedanken ziehen lassen und so, aber das wechselhafte Wetter und die ständige Sorge um „wie nass werde ich heute noch?“ nerven zunehmend!

Eine schöne Abwechslung ist diese, scheinbar funktionstüchtige, mechanische Hebebrücke.
Verstecken vor dem Regen…
Es lebe ausnahmsweise die Firma Shell!
Nicht weit davon, nach fürstlichem Abendmahl (Karamalz, Kekse und ein Clausthaler) dieser fantastische Spot!

Hier war es so dermaßen ruhig, also wirklich still, daß ich kaum schlafen konnte! Selbst die Spinne, die außen auf dem Tarp rumgekrabbelt ist, war da im Vergleich übel laut!

In der Nacht dann wieder leichter Regen,- aber ich war trocken, die Sachen auch!

Wenige Kilometer nach dem Frühstück in Stralsund verlasse ich das Festland.
Sollte ich vielleicht hier bleiben? 🤔
Auch auf Rügen Agrarindustrie…
Die Fassade soll die Woche noch dran! Ehrlich! Gleich, wenn das Dach drauf ist!
Auch ganz nette Ecken hier…
Hafen Sassnitz. Etappenziel erreicht.

Die Fähre (Katamaran!) ist gebucht. Jetzt heißt es warten…

…und (bitte Sprichwort ergänzen)!

Zum Katamaran:

Dank 40.000 PS und des Katamaran-Designs erreicht der High-Speed-Jet unbeladen eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 44 Knoten. Faszinierend, wenn man sich vorstellt, dass dieser 91 Meter lange Hochgeschwindigkeits-Katamaran mit fast 90 km/h über das Wasser jagen kann. Kurz nach dem Stapellauf 1998 stellte das Schiff seine Schnelligkeit eindrucksvoll unter Beweis. In nur 2 Tagen, 17 Stunden und 59 Minuten überquerte es den Atlantik von den USA nach Großbritannien. Damit unterbot der Jet den bestehenden Rekord um beeindruckende 34 Stunden. Für diese Leistung wurde das Schiff mit dem prestigeträchtigen Blauen Band für die schnellste Transatlantiküberquerung ausgezeichnet. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug dabei 41,025 Knoten (was umgerechnet 75,98 km/h entspricht). Ein Rekord, der bis heute ungebrochen ist!

Seit Herbst 2020 verbindet der Katamaran den Fährhafen Sassnitz (Deutschland) mit dem Fährhafen von Ystad (Schweden), die schnellste Verbindung zwischen den Ländern. Egal, ob du mit dem Auto, Wohnmobil oder Caravan in den Urlaub willst oder nur auf einen Kurztrip, die High-Speed-Fähre wird dich in Rekordzeit hinbringen.

Ich sitz da jetzt also drin, oder drauf, wie auch immer, und schau mal… Bis denn dann aus Schweden! 🖖

Richtung Schweden, Tag 5

Beim Frühstück im Erbgericht Satzung (jawoll, so heißt die Bude!) hab ich erstmal den Plan geändert. Schluss mit Erzgebirge, kein grünes Band mehr. Vollschiff und keine Aussicht auf Besserung!

Also: Route geändert, direkt nach Norden. Okay, an der Müritz wollte ich vorbei, dafür nicht durch Potsdam…

Für mehr Eindrücke dieses sehr wechselhaften Tages, betrifft Wetter, Stimmung, Technik, alles, jetzt erstmal Bilder:

Gleich nach dem Start einmal durch bis auf die Knochen. Aber der Ausblick ist okay.
Könnte auch in Schwarzwald sein 😉
Der Sachsenforst schwächelt mit seinen Hütten, je weiter ich nach Norden komme.
Davon hatte ich heute mehrere handvoll! Saugut!!!
Panzerplatten, Lochsteine,- egal,- der Wind bläst eh von vorn 😂

Übrigens: die Inuit haben ja zig Bezeichnungen für Schnee. Seit dieser Tour kann ich das für Schotter! Dazu später mehr…

Bissl aufgehübscht.

Die eigentliche Sensation des Tages, neben der veränderten Landschaft, war das Wechseln zwischen Monsun und Sonnenschein. Nach etwa einer Stunde fahren in Sonne und (heftigem) Wind war ich zumeist wieder trocken!

Doch doch, das ist schon noch das Erzgebirge hier!
Ganz sicher!
Glaub’s halt!
Die Radwege können sich auch sehen lassen…

Die meisten Dörfer dagegen eher nicht so. Es gibt zwar einzelne, sehr gepflegte Häuser, aber meistens ist das Band an Bruchbuden entlang der Kopfsteinpflaster- Hauptstraße in jämmerlichem Zustand. Bin der Infrastruktur ganz abgesehen!

Wetter wieder am Kippen…
Kaum mehr Berge, nur noch Wellen. Glaub, ich hab’s geschafft… Weitestgehend erstmal Landwirtschaft!
Doch noch einen steilen Stich gefunden!

Oben angekommen zerstört sich meine Hoffnung auf eine warme Dusche: „Freibad wegen schlechtem Wetter heute geschlossen“

Dafür habens die Kühe schön auf ihrer Streuobstwiesen-Weide!
Eines der Oasen-Häuser
Schauer incoming… Immer dann, wenn grad nix zum unterstellen da ist 😏
Da will ich nicht wohnen 🤣
Da wohne ich heute!
Mit dem letzten Wasser gibt’s noch Porridge und n Tee. Dann reicht’s auch für heute!
Die Suite ist bereitet; gute Nacht!

Richtung Schweden, Tag 4

Als ich heute Morgen aufgestanden bin, so im Bett geschlafen, gestern gut gegessen…, dachte ich „och nöö!“ Draußen Regen, Klamotten zwar gewaschen, aber noch klamm, Wettervorhersage und Regenradar mies. Aber trotzdem, wenn auch spät, rauf aufn Bock!

Warum???

-> weil ich’s kann!

Klassisches Bäcker-Frühstück (auf Sächsisch: „nü, Milschgaffee un Stulle? Obr do is nüschd dranne! Willstn Büddr dazü?“

Dann erstmal ein mieser Start! Rad zickt rum, Fahrer auch…

Aus dem Augenwinkel…. Da hab ich sicher auch noch was im Keller!

Die nächsten 40km waren fluchen, Jacke an, Jacke aus, fluchen…

Bei der Gelegenheit: der Maxxis Aspen kann keinen Matsch! Nullinger! Scheiss! Und Sunrace Kassetten sollte man auch nicht kaufen,- egal, wie billig die sind! Schaltperformance nach 500km: MEGASCHROTT!

Irgendwann hab ich dann Blaubeeren entdeckt und als Anlass für eine Pause (und ein Mindset-Reset!) genutzt.

Danach wieder 40km ohne Ereignisse… Bis:

Einen weiten Teil der Strecke folge ich dem Stoneman Miriquidi. Eine kleine Pension im Nichts hat dazu eine Selbstversorger-Station am laufen. Geil!
Paar nette Münchner hier getroffen. „Dei Radl siaght schnöll aus!“ Okay, kein Akku, das war’s auch… Schnell machen die drei Knoppers und das Weizen!
Anschließend wieder: nass, nass, abwechselnd auch mal von oben: nass!
Immer wieder werde ich auf dem „Kammweg“ daran erinnert, daß ich im Erzgebirge bin.
Skifahren ist hier auch sehr wichtig! Der Parkplatz des zugehörigen Liftes, belegt mit einem Auto, war mir kein Bild wert.
Die Firma Sachsenforst kann eines augenscheinlich verdammt gut:
Schutzhütten bauen! Die Dinger sind der Hammer. Könnten sich die Bw – Heinis mal was abschauen!!!
Noch eine. Schöne Steinchen dahinter…

Übrigens: ich bewege mich hier immer etwa 13,6 Meter von der Grenze zu Tschechien entfernt. Krass, wenn man bedenkt, wie das alles mal gesichert war! Heute: nichts, außer ab und an eine Gedenktafel!

Gravel…
Gravel… (Aufstieg zum Fichtelberg,- Teil des Stoneman)
Regen hat auch seine schönen Seiten…
Parkplatz Skigebiet unterhalb des Fichtelberges. Besucher: 1

Ja, nicht viel los hier. Zwar ist Sonntag und auch in Sachsen sind noch Ferien, aber das Wetter tut wohl sein Übriges. Immer wieder Schauer, gefühlte 10° und nichts, was einen hierher treibt. Auch die Inliner-Trainingsstrecke, die ich mehrfach kreuze, ist wohl kein Besuchermagnet!

Oben am Fichtelberg

Mit 1800 münN habe ich hier den höchsten Punkt meiner Tour erreicht! Kurz scheint, zur Feier des Augenblicks, die Sonne 😎

Aber nur kurz…
Bäm! Gewitterschauer!

Interessant: auf dem Fichtelberg hängt eine Glocke. Ein Team läutet diese täglich. Mit historischer Ansage und Verkleidung und so…

Die Abfahrt war nass, unten der nächste Guß. Abwarten in der Skihütte…
Aber die Sonne kam nochmal raus!

Ich hab dann, gestärkt durch einen Riegel (Mittagessen oder ähnliches entfiel wegen is nich), nochmal gut Gas gegeben, weil ich eigentlich noch nach Olbernhau kommen wollte. Da war ein Campingplatz in der Karte. Unterwegs natürlich schon die wildesten Gedanken zu Tarpaufbau und essen und so…

Sonne… Geschichte… Erzgebirge…
Grenze ganz nah!

Die Überlegung, in einer der Hütten vom Forst unterzukommen, war immer naheliegender, desto schwärzer der Himmel wieder wurde! Und dann kam Satzung und das Erbgericht!

Zimmer in der Pension Erbgericht
Mit original Leukoplast-Nasszelle!

Ich lauf da rein und frage: „Haben Sie ein Zimmer?“

„Nü, do müssn se sisch obr beeiln, di Küsch machd gloi zü!“

Fazit: Zimmer, Frühstück, Abendessen, Pils,- und draußen 20l/qm Regen!

Schwäbisches Schnitzel nennen die das hier… Egal,- geil!
Zum Wohl und auf eine weitere, gute Warmduscher-Nacht!

Richtung Schweden, Tag 3

Liebes Tagebuch….

Ähm,- ja… Manchmal ist das garnicht so einfach, die ganzen Eindrücke eines Tages, vor allem eines Reisetages, in korrekter zeitlicher und choreographischer Reihenfolge wiederzugeben! An den Bildern entlang gehangelt ergibt sich folgendes:

Zunächst hatte ich Besuch des Nachts! Da sind doch tatsächlich welche gegen 1 Uhr auf die Burgruine gelatscht! Mussten mir natürlich mit ihren Lampen fett ins Gesicht leuchten… Trottel! Der Nächste kam dann morgens um 6. In voller Malerkleidung. Ein Zeichen? Naja,- immerhin war der friedlich und ich, dank der feuchten Nacht, schon auf und am Packen, nicht mehr in „Parkposition“ 🥱

Schlafsack, Iso, alles durch…
Schöne Inversionslage!

Insgesamt war die Info-Box eine gute Lösung! Hat schon ordentlich geregnet, und das komplett nasse Zeug einpacken ist Mist! Die brutale Luftfeuchtigkeit ist ein anderes Thema!

Sidekick: die Tyvek-Hardstructure als Unterlage für die Iso hat sich bewährt! Sonst hätte ich schon ein Loch in der Luftmatratze…

Rückblick auf meinen Schlafplatz. Schon monumental irgendwie…
Auch monumental: die (geöffneten!), öffentlichen Toiletten des Friedhofes in Muggendorf. Was für eine Wohltat!
Zum nächsten Bäcker (der auch offen hat am Samstag 🤬) waren es dann aber so etwa 30km…
…die sahen größtenteils so aus.
Bayreuth. Schöne Altstadt, ansonsten: nix wie raus da!
Schotter, Steigung, Aussicht, grauer Himmel, Jacke an… Was will man mehr auf einer Radtour? 😎
Der Regen war teilweise schneller als ich. Komisch…
Resupply anyhow… Muss ja!
Nett hier…
Der Gärtner hat sich sichtlich Mühe gegeben 😊
Wohingegen die Forst-Jungs eher rustikal unterwegs waren. Sogar einen nicht unerheblichen Umweg durfte ich fahren ☠️
Kurz vor dem Steinwaldhaus dann die Bärenfalle. Granit-Abbau war hier ein ähnliches Thema wie bei uns der Sandstein!
Für eine Waldhütte sehr geil! Nur den Kartoffelsalat, den üben wir nochmal 😅
Ups,- schon Finnland? Ne, halt, nur die Farbe passt 😄
Insgesamt ist die fränkische Schweiz sehr feucht! Einen Zeltplatz zu finden in dem ganzen moosigen, morastigen Nadelwald, wäre sicher eine weitere Herausforderung. Zumal hier gerade sehr viel Ernte betrieben wird und die Wege entsprechend aussehen (und anstrengend zu fahren sind!)…
Irgendwann war ich dann plötzlich da…
Ein komisches Gefühl! Vor nicht allzu langer Zeit war da sicher Stacheldraht und so…
Trails darfs aber trotzdem haben 😁
Nette Brücken unter Unterführungen auch!

Irgendwann war dann Schicht im Schacht. Himmelspforte auf, Feuer frei. Ich hab versucht, per Handy/online eine Unterkunft zu buchen. Thefuck! Sämtliche dämliche Buchungsseiten haben mich wechselweise zueinander umgeleitet, gefunden habe ich nichts! Nasses Display, Zeitdruck….

In Bad Elster bin ich dann fündig geworden. Die Pension „Weiße Rose“ hatte eine Telefonnummer online. Ein älterer Herr meinte „geht,- aber ohne Frühstück!“, nachdem mir vier andere schon abgesagt oder über 100.- Euro verlangt hatten.

Jetzt hatte der eigentlich geschlossen und ich bin jetzt der einzige Gast in dem Kasten! Unfassbar! Fahrrad steht in der Privatwerkstatt. Ich denke: WARG!

Humor: am Start!
Klamotten waschen 😍
Stinki normali…

Das Thema „Kleidung“ und „Flugdreck“ hatte ich bei mehrtägigen, autarken Biketouren bisher echt nicht so parat! Wenn man komplett versifft ist, draußen kalt, kein Wasser in der Nähe: armer Schlafsack!

Den guten Italiener im Ort hab ich auch gefunden 😉
Heute also Reload-Day!
Prost und gut Nacht! Hoffe, es regnet weiter, wie angekündigt, damit sich der Schmarrn auch gelohnt hat!

Richtung Schweden, Tag 2

Die Nacht im Wald war prima! Hab zwar nicht viel geschlafen, weil spannend und überhaupt, aber irgendwie war ich dann doch erholt heute Morgen! Schnell die Morgenroutine optimiert (Zeug packen und so), dann los!

Frühstück in Schnelldorf,- macht schnell 😎
Der Tag begann durchwachsen, aber mit freundlicher Tendenz.
Aha,- wusste ich nicht!
Auch unwissend ging es dann einige Stunden und Trail-Kilometer dem Wasserscheiden-Weg nach. Sehr schön, immer wieder flüssige Passagen, mit dem Monster sehr fein fahrbar!
Auf den Wasserweg hatten wechselweise verschieden Tierchen ihren Einsatz…
Es gab auch Hasen, Wildschweine…
Zwischendurch auch immer wieder nett: die kleinen, verträumten Dörfer in Bayern/Franken!
Bäm! Der Turm!
Zum Glück nicht gebraucht. Bisher die einzige ihre Art…
Trails satt heute! Einzig das geklapper meines Kochtopfes war mitunter etwas störend. Okay,- ich hatte besser Polstern können 🤷
Beweis: es macht Laune!
Die fränkische Schweiz scheint ganz schön flach. Aber das täuscht! Insgesamt warens wieder über 2000hm heute.
Haben sie nett gemacht…
…mit der Einrichtung der Hütte 😉
Stachetenwald
Der will spielen!
Bissl Dynamik
Rein in die Stadt

Kleine Anekdote: ich saß, vor dem Regen flüchtend, in einer Gartenwirtschaft. Gut gefüllt mit schrägen Vögeln, die ihre Weisheiten, u.a. zu Bikes, zum besten gaben. Der Kellner, ein junger Armenier, kam irgendwann zu mir, sichtlich genervt, und hat mich über mein Vorhaben ausgefragt. Nach etwa 25min. endete das Gespräch in Freibier und einem herzlichen Händedruck. Netter Typ!

Das Club-Sandwich in Erlangen. Macht auch schnell!
Bier wird hier sehr ernst genommen! Ich bin an gefühlt 37 Brauereigaststätten vorbeigefahren (!)
Weiter bis Ebermannstadt war nix mehr mit Bildern (siehe Technik-Ding). Außerdem hatte ich Regen hinter mir und wollte zu einem Campingplatz. Aber tanken muss trotzdem sein!
Jo,- der Campingplatz war zu, der Gasthof daneben auch. Also Flucht auf die Burgruine Neudeck
Ausblick passt. Niederschlagsmenge mittlerweile auch 😕
Zwar scheint die Sonne, aber es schifft… Vermutlich mach ich heute hier einen auf Landstreicher und übernachte im Infohäuschen… Hässlich, aber trocken!
Nicht gerade das Ritz…
Aber schöne Aussicht. Und fast nicht kalt.

Bin gespannt, was die Nacht bringt… Bis denn dann…

Richtung Schweden, technischer Einwurf

Mal ein Wort zu den Bildern zwischendrin:

Ich hab ja dieses kleine Schätzchen dabei. Macht, wofür es gedacht ist, leicht, bisher zuverlässig, ordentliche Optik drin…

Sony RX 100-IV

ABER:

Ich hab mir das irgendwie anders vorgestellt mit der Reisefotografie. Anhalten, Kamera raus, einschalten, Bild machen (mit allen Sperenzchen, Blende, Fokus…), wieder wegstecken, weiterfahren. Abends Bilder übertragen (geht zwar per WLAN, aber das dauert auch…), sortieren, ggf. bearbeiten.

Okay soweit, war ja bekannt und das wollte ich auch so haben. Ist mir aber zu umständlich! Schon jetzt, am zweiten Tag, führt das dazu, daß ich weniger Bilder mache. Das ist halt nicht Sinn der Sache.

Ich denke, ich gebe der Kamera noch das Wochenende und schicke sie dann nach Hause. Ein Gerät, Akku, Tasche… weniger! Lieber dann richtig mit der Spiegelreflex, aber für unterwegs ist das Smartphone glaub eher mein Gerät. Dabei ist es eh, Weitwinkel kann es sogar besser,- und bevor ich mal was in A3 drucken lasse…